Schimmel im Gartenhaus: Was sind die Ursachen?
03. Mai 2023Ein Gartenhaus ist praktisch: Hier finden neben Gartengeräten, Kübeln und Fahrrädern auch Gartenmöbel und -polster Platz. Je nach Größe und Ausstattung kann das Häuschen auch als Gartenlaube für gesellige Stunden genutzt werden. Jetzt, da die warme Jahreszeit unmittelbar bevorsteht und viele Eigentümer nach längerer Zeit ihr Gartenhaus wieder betreten, erleben manche eine böse Überraschung: Ein übler Geruch steigt ihnen in die Nase. Und nicht nur das: Rostige Gartengeräte, modrig riechende Textilien und Schimmel an den Holzmöbeln sind nur einige Indizien dafür, dass das Raumklima im Gartenhaus zu feucht ist. Warum kommt es gerade in Gartenhäuschen häufig zu Schimmelbildung und wie wichtig ist die richtige Belüftung? Zu diesem Thema haben wir nachfolgend einige Informationen für Sie zusammengestellt.
Wie entsteht Schimmel?
Die wichtigste Grundvoraussetzung für Schimmelbildung ist Feuchtigkeit. Pilzsporen kommen fast überall vor, sobald sie einen geeigneten Nährboden finden, können sie sich ausbreiten. Schimmelpilze ernähren sich von Fetten, Protein und Kohlenhydraten, die auch in Staub, Holz, Mauerwerk oder Gewebe zu finden sind.
Warum kommt es im Gartenhaus oft zur Schimmelbildung?
In Gartenhäusern hat Schimmel oft ein leichtes Spiel, denn kaum jemand denkt beim Bau an das Raumklima. So haben die Häuschen oft nicht mal ein Fenster, durch das Luft zirkulieren und für Belüftung sorgen könnte. Da sie besonders in der kalten Jahreszeit auch kaum aufgesucht werden, kann sich der Schimmel dort über den Winter besonders gut ausbreiten. Dazu kommt: Schimmel verstoffwechselt organische Substanzen und findet daher in einem Gartenhaus jede Menge „Futter“.
Falsches bzw. unzureichendes Lüftungsverhalten begünstigt die Schimmelbildung. Dazu kommt, dass Gartenhäuser oft nicht ausreichend gedämmt sind. An den dadurch entstehenden Kältebrücken setzt sich die Feuchtigkeit aus der Luft ab. Auch durch Dach oder Wände kann Feuchtigkeit eindringen und damit ideale Bedingungen für Schimmel schaffen. Möglichen Ursachen für Schimmelbildung sollte man unbedingt auf den Grund gehen. Neben undichten Stellen können zum Beispiel auch eine verstopfte Regenrinne oder eine überlaufende Regentonne für die Feuchtigkeit verantwortlich sein.
In einem Gartenhaus findet der Schimmelpilz meist ein reichhaltiges Nahrungsangebot: Dies besteht vor allem aus folgenden Materialien und Stoffen:
- Staub und Schmutz
- Reste von Nahrungsmitteln
- Zellulose durch Pflanzenreste etc.
- Organisches Material in Wänden und Fußböden
Schimmel befällt nicht nur die Gebäudeteile wie Wände, Decken und Fensterrahmen. Sobald er da ist, kann er sich auch auf Holzmöbeln, Stuhlauflagen, Kissen, Kleidung oder Büchern ausbreiten. Schimmelbefall ist nicht nur hässlich und unappetitlich, sondern kann auch negative Auswirkungen auf die Gesundheit von Mensch und Tier haben.
Was gilt für die Belüftung eines Gartenhauses?
Um Schimmelbildung vorzubeugen, sollte die Belüftung eines Gartenhauses nicht vernachlässigt werden. Empfehlenswert ist regelmäßiges Stoßlüften, denn dies erzeugt einen raschen Luftaustausch, bei dem nicht viel Wärme verloren geht. Wie oft ist das Stoßlüften erforderlich? Es kommt darauf an, wie das Gartenhaus genutzt wird: Dient es als Wohn- oder Hobbyraum, sollte es bei Nutzung einmal pro Stunde für ca. 5 bis 10 Minuten gelüftet werden, denn durch Atmen und Schwitzen verliert der Körper viel Wasser. Wird das Gartenhaus nur als Unterstand für Gartengeräte und Gartenmöbel genutzt, ist es ausreichend, 1 bis 3 Mal in der Woche stoß zu lüften. Um eine ausreichende Belüftung von Möbeln und Geräten zu gewährleisten, sollten diese nicht zu dicht an den Wänden stehen.
Neben dem regelmäßigen Stoßlüften können auch Lüftungsgitter die richtige Belüftung im Gartenhaus unterstützen. Sie beugen Feuchtigkeit und der damit einhergehenden Schimmelgefahr vor. Eine optimale Belüftung wird gewährleistet, wenn zwei Lüftungsgitter auf diagonal gegenüberliegenden Seiten montiert werden. Dabei sollte ein Gitter in Deckenhöhe und eines auf Bodenniveau installiert werden.
Bei längerer Abwesenheit können Luftentfeuchter im Gartenhaus aufgestellt werden. Diese funktionieren auf Silikatbasis (ähnlich der Katzenstreu) oder ziehen die Luft ein um sie zu entfeuchten.
Die meisten Gartenhäuser bestehen aus dem Naturmaterial Holz. Holz „arbeitet“ und um verzogene Balken oder Risse zu vermeiden, ist regelmäßiges Lüften ebenso wichtig. Denn dadurch passen sich Temperatur und Luftfeuchtigkeit im Gartenhaus an die Umgebung an und das Holz kann gleichmäßig arbeiten.
Wie entfernt man Schimmel im Gartenhaus?
Die Vorgehensweise zur Entfernung von Schimmel ist nicht klar definiert und nicht unumstritten. Viele Holzproduzenten raten zu Hausmitteln wie Essig oder Alkohol.
Essig kann mit einem Schwamm oder Tuch aufgetragen werden. Die Einwirkzeit sollte mindestens 30 Minuten betragen. Achtung: Wer mit Essigessenz arbeitet, sollte Schutzkleidung – insbesondere Schutzhandschuhe und Schutzbrille – tragen, da die Gefahr von Verätzungen besteht.
Für Oberflächen, die nicht mit Essig gereinigt werden können, ist reiner Alkohol eine Alternative. Es sollte sich dabei um mindestens 70-prozentigen Alkohol handeln. Hier ist das Risiko der Brandgefahr zu beachten (nicht rauchen, keine offenen Flammen!).
Das Umweltbundesamt stellt auf seiner Internetseite Informationen zu Schimmelbefall zur Verfügung. In dem „Leitfaden zur Vorbeugung, Erfassung und Sanierung von Schimmelbefall in Gebäuden“ finden Sie ausführliche Informationen zu diesem Thema.
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