Massivhaus oder Fertighaus? – Vor- und Nachteile beider Bauarten

Was zeichnet das Massivhaus aus?

Wie der Name schon sagt, entsteht beim Bau eines Massivhauses Stein auf Stein ein massives und stabiles Mauerwerk. Die einzelnen Materialien werden zur Baustelle geliefert und vor Ort verarbeitet. Eingesetzt werden robuste Materialien wie Stein, zum Beispiel Ziegel- und Kalkstein, und Beton. Daraus werden sowohl die Außenwände des Gebäudes als auch die Innenwände gefertigt.

Vorteile des Massivhauses

Ein großer Vorteil des Massivhauses entsteht bereits durch die beim Bau verwendeten Materialien. Sie sorgen nicht nur dafür, dass das Gebäude über eine gute Schalldämmung verfügt, sondern auch, dass durch die gute Isolation positive Energiewerte erreicht werden. Das Gebäude gibt im Winter nicht so viel Kälte durch die Wände nach außen ab und heizt sich im Sommer nicht so schnell auf. Auch das Raumklima ist durch die verwendeten Steine, die die Luft gut zirkulieren lassen und die Luftfeuchtigkeit regulieren, angenehm. Durch die robusten Materialien besitzt das Massivhaus eine hohe Lebensdauer, was auch seinen Verkaufswert steigert.

Ein weiterer Vorteil besteht in der individuellen Bauplanung. Die Gestaltung des Hauses kann komplett Ihren Wünschen angepasst werden und Änderungen später leichter vorgenommen werden. 

Nachteile des Massivhauses

Nachteil des Massivhauses ist zum Beispiel seine lange Bauzeit. Da das Haus vor Ort gebaut wird und auch die Witterung dabei eine Rolle spielt, dauert der Bau eines Massivhauses meist mehrere Monate. Der größere Aufwand, der mit dem Bau eines Massivhauses verbunden ist, macht sich auch in den Baukosten bemerkbar. Durch die lange Bauzeit, die Materialkosten und die Zusammenarbeit mit Baufirmen sowie eventuell mit einem Architekten, steigen die Kosten für den Bau des Massivhauses.

Was ist ein Fertighaus?

Der Bau eines Fertighauses lässt sich mit dem Baukasten-Prinzip erklären. Die Teile für Wände, Decken und Dach eines Fertighauses werden in Produktionshallen passgenau gefertigt und dann an die Baustelle geliefert, wo sie nur noch zusammengesetzt werden müssen. Die einzelnen Teile bestehen meist aus Holz, wodurch sie sich leicht von der Produktionshalle zur jeweiligen Baustelle liefern und dort aufstellen lassen.

Vorteile des Fertighauses

Der große Vorteil des Fertighauses liegt in seiner kurzen Bauzeit. Dadurch, dass die einzelnen Teile in Produktionshallen vorgefertigt und auf der Baustelle selbst nur noch zusammengesetzt werden müssen, ist das Haus schneller einzugsbereit als das Massivhaus. Durch den geringen Aufwand bei der Fertigung der Fertighausteile, die nach einem Standardverfahren hergestellt werden, halten sich die Kosten gering. 

Nachteile des Fertighauses

Durch die verwendeten, leichten Materialien fallen die Vorteile des Massivhauses weg. Sowohl der Schallschutz als auch die Energieeffizienz des Fertighauses sind im Vergleich zum Massivhaus gering, die Außenwände des Gebäudes können die Wärme nicht sehr gut speichern. Auch das Raumklima wird beeinflusst, die Luft im Fertighaus kann durch das Holz nicht so gut zirkulieren, wie durch den Stein im Massivhaus. Die Materialien wirken sich auch auf die Langlebigkeit des Gebäudes aus und haben somit einen Einfluss auf den Wiederverkaufswert, der bei Fertighäusern geringer ausfällt als bei Massivhäusern.

Abgesehen davon ist die individuelle Gestaltung eines Fertighauses schwerer. Die Auswahl eines Haustyps geschieht durch Kataloge oder Musterhausparks. Sollten Sie individuelle Anpassungswünsche haben, erhöhen sich die Kosten des Fertighauses.

Welche Bauart ist besser?

Ob Massivhaus oder Fertighaus – die Entscheidung liegt im Endeffekt bei Ihnen. Beide Bauarten haben ihre Vor- und Nachteile. Letzten Endes kommt es auf Ihre persönlichen Vorlieben, Erwartungen und auf Ihr Budget an, ob das Massivhaus oder das Fertighaus die bessere Wahl für Sie ist.