Immobilientausch – Infos zum alternativen Konzept der Immobiliensuche
11. Mai 2021Wer auf der Suche nach einer neuen Immobilie ist, dem stehen zahlreiche Möglichkeiten zur Verfügung, das neue Heim zu finden. Ob in Zeitungsannoncen, Online-Portalen, mit Hilfe eines Immobilienmaklers oder über Freunde und Bekannte – Immobilien zum Kauf oder zur Miete können überall gefunden und angeboten werden. Neben dem klassischen Kauf und Verkauf von Immobilien existiert auch der Immobilientausch. Was sich hinter dem Konzept verbirgt und für wen es geeignet ist, erklären wir im folgenden Beitrag.
Was ist der Immobilientausch?
Der Immobilientausch bietet die Möglichkeit, sein Immobilieneigentum bereits zum Verkauf anzubieten beziehungsweise neue Mieter für seine aktuelle Mietwohnung zu suchen, während man selbst gerade auf der Suche nach einem passenderen Objekt ist. Im Prinzip handelt es sich bei dem Tausch von Eigentumsimmobilien um zeitgleich ablaufenden Kauf und Verkauf, jedoch werden beide Schritte unter zwei Parteien abgewickelt, die sich entschieden haben, ihre jeweiligen Immobilien untereinander zu tauschen.
Für wen ist der Immobilientausch geeignet?
Der Immobilientausch bietet sich je nach Lebenslage für verschiedene Zielgruppen an. Junge Paare und Familien könnten auf der Suche nach einer größeren Wohnung oder einem größeren Haus sein, weil zum Beispiel Nachwuchs erwartet wird. Auch andersherum ist es möglich, dass ein Paar, das sich gerade getrennt hat, seine Wohnung zum Tausch gegen kleinere Wohnungen anbietet. Aber auch Senioren, die merken, dass ihnen ihr Haus zu groß ist oder nicht altersgerecht ist, könnten bei der Suche nach einer neuen Immobilie ihre eigene im Gegenzug zum Tausch anbieten.
Wie läuft der Immobilientausch ab?
Der Tausch von Eigentumsimmobilien kann als parallel ablaufender Kauf und Verkauf von Objekten zweier Parteien gesehen werden, welche daher wie üblich von einem Notar beglaubigt werden müssen. Beide Parteien inserieren ihr Gesuche und eine Beschreibung der von ihnen zum Tausch angebotenen Immobilie. Die Schwierigkeit beim Immobilientausch ist es, eine Partei zu finden, die ein Objekt nach den eigenen Vorstellungen anbietet und ebenfalls an der angebotenen Immobilie interessiert ist. Ein Vorteil beim Tausch von Eigentum ist, dass keine so hohen Darlehen zur Finanzierung aufgenommen werden müssen wie beim klassischen Immobilienkauf, da die Werte der Tauschobjekte werden miteinander verrechnet werden. Dafür müssen sich beide Parteien allerdings zunächst auf einen angemessenen Preis für ihre Objekte einigen.
Der Tausch ist grundsätzlich auch bei Mietswohnungen möglich. Mieter sollten diese Möglichkeit neue Mieter für ihre Wohnung zu finden, während sie selbst auf der Suche sind, allerdings vorher mit ihrem Vermieter absprechen. Beide Parteien stellen dann wie auch beim Tausch von Eigentumsimmobilien eine Anzeige mit ihren Ansprüchen an die neue Bleibe hoch und erklären, was für ein Objekt sie im Gegenzug zu bieten haben. Ein großer Vorteil beim Wohnungstausch ist, dass Mieter damit meist die Kündigungsfrist von drei Monaten umgehen können.
Fallen beim Immobilientausch Steuern an?
Generell gilt, dass auch beim Immobilientausch auf Seiten beider Parteien Grunderwerbsteuer anfallen sowie dass weitere Kaufnebenkosten auf die Tauschenden zukommen können. Anders kann es bei einem Immobilientausch innerhalb der Familie aussehen. Hier kommt es auf den Grad der Verwandtschaft an, ob Grunderwerbsteuer fällig werden oder nicht. Die Verwandtschaft muss dabei in gerader Linie bestehen. Das heißt, dass Eltern und ihre Kinder genauso grunderwerbsteuerfrei Immobilien miteinander tauschen könnten wie Großeltern und ihre Enkel. Ehegatten, die bereits getrennt aber noch nicht geschieden sind, können ihre Immobilien ebenfalls steuerfrei untereinander tauschen. Anders ist es wiederum bei einem Tausch unter Geschwistern und geschiedenen Eheleuten, hier fallen Grunderwerbsteuer an.
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