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Heizkosten: Werden digitale Thermostate jetzt schon Pflicht?

Heizkosten: Werden digitale Thermostate jetzt schon Pflicht?

Die Reform der Heizkostenverordnung, die im Bundesrat bereits im November 2021 verabschiedet wurde, sah unter anderem vor, dass nach dem Inkrafttreten nur noch fernablesbare Heizkostenzähler verbaut werden dürfen. Der Austausch bzw. das Aufrüsten bereits installierter Zähler war dort bis 2026 vorgesehen. Einhergehend mit der Möglichkeit zur Fernablesung sollen Mieter danach jeden Monat eine Information zum aktuellen Verbrauch erhalten. Nun fordert die Deutsche Energie-Agentur (dena) eine Pflicht für Hauseigentümer, unverzüglich digitale Heizkörperthermostate zu installieren. Lesen Sie im nachfolgenden Beitrag mehr zu diesem Thema.

Wer ist die „dena“ und was sind ihre Aufgaben?

Die Deutsche Energie-Agentur ist ein öffentliches Unternehmen in Bundeseigentum. Die Gesellschafter dieser GmbH sind die Bundesrepublik Deutschland und die KfW Bankengruppe. Aufgabe der dena ist es, Dienstleistungen zu erbringen, um die energie- und klimapolitischen Ziele der Bundesregierung zu Energiewende und Klimaschutz auszugestalten und umzusetzen. Die dena berät dabei Bund, Länder und Gemeinden, Wirtschaft und Forschung sowie entsprechende Akteure auf europäischer und internationaler Ebene und soll als Schnittstelle und Kooperationspartner zwischen Politik und Wirtschaft dienen.

Welchen Hintergrund hat der Vorschlag der dena?

Gas ist der Energieträger, der in Deutschland beim Heizen von privaten Haushalten die Spitzenposition einnimmt. Laut Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) heizen immer noch die Hälfte aller Wohnungen und Häuser mit Erdgas. Der größte Erdgasverbraucher ist allerdings die Industrie. So entfielen von den 999 Terrawattstunden, die 2021 an Erdgas verbraucht wurden, etwa 37 Prozent auf die Industrie und etwa 31 Prozent auf Haushalte.

Doch die Versorgung Europas mit Gas aus Russland gilt seit Beginn des Krieges in der Ukraine als gefährdet. Um die Abhängigkeit von Russland zu verringern, beziehen Deutschland und auch andere europäische Staaten seitdem mehr Gas aus anderen Staaten. Und die Frage, wie sich zukünftig  – insbesondere beim Heizen - mehr Energie einsparen lässt, wird ausgiebig debattiert.

Was konkret fordert die dena?

Ein sparsamer Umgang mit Erdgas ist also das Gebot für die Zukunft. Die dena schlägt nun vor, den Einbau elektronischer Heizkörperthermostate zur gesetzlichen Pflicht zur machen.

Als Begründung wurde genannt, dass der Schlüssel für erhebliche Energie-Einsparungen die Transparenz sei. Diese könne durch digitale Thermostate und Mess-Systeme erreicht werden. Daher sollten entsprechende Technologien in einer konzertierten Aktion massiv in den Einsatz gebracht werden. Das mögliche Einsparpotenzial schätzt die dena auf über 10 Prozent. Eine schnelle Umsetzung könne gewährleisten, dass in der kommenden Heizperiode bereits ausreichend Haushalte damit versorgt sind.

Auch zur Kostenübernahme hat sich die dena bereits positioniert. So dürften die Kosten für Anschaffung, Einbau und Nutzung von Heizkörperthermostaten nicht auf die Mieter und Nutzer abgewälzt werden, sie müssten von den Eigentümern getragen werden. Denn auch beim Thema Klimaschutz und Versorgungssicherheit gelte: „Eigentum verpflichtet“.

Welches Förderprogramm ist im Gespräch?

Begleitet werden könne die dringliche Gesetzesänderung laut der dena von einem abschmelzenden Förderprogramm, das bis zum 31.12.2022 die Hälfte der Anschaffungskosten und ab 2023 dann noch 25 Prozent beträgt.

Um den Druck zu erhöhen und die Umsetzung zu beschleunigen, sieht der dena-Vorschlag allerdings auch vor, dass ab dem dritten Jahr, also ab 2024, eine über drei Jahre steigende Geldbuße für die Eigentümer eingeführt werden könnte, die ihrer Pflicht nicht nachkommen.

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