Haustausch in den Ferien schont die Urlaubskasse.
29. März 2023Die Corona-Pandemie hat dafür gesorgt, dass die Nachfrage im Bereich der Haustauschferien in den letzten Jahren gestiegen ist. Aktuell denken viele Menschen auch aufgrund steigender Lebenshaltungskosten darüber nach, wie sie Ihren Urlaub preisgünstig gestalten können und dabei auf nichts verzichten müssen. Für einige ist dies ein durchaus ungewöhnlicher Lösungsansatz, doch Haustausch im Urlaub hat seinen ganz besonderen Reiz. Wer kein Problem damit hat, sein Haus oder seine Wohnung für die Urlaubszeit mit wildfremden Menschen irgendwo auf der Welt zu tauschen, für den eröffnet sich die Möglichkeit, einen preiswerten Urlaub zu verbringen und dabei hautnah in eine fremde Alltagskultur einzutauchen. Wie so ein Haustausch funktioniert und was dabei zu beachten ist, erfahren Sie im nachfolgenden Artikel.
Seit wann gibt es das Haustausch-Modell?
Das Konzept des Haustauschs ist nicht ganz neu, doch bei uns in Europa trotzdem noch nicht sehr verbreitet. Ursprünglich kommt diese Idee des Wohnungstausches aus den USA. Aus zunächst privaten Initiativen von Uni-Dozenten in den 1930er und 1940er Jahren wurden dort schnell professionelle Tauschorganisationen, die bis heute Menschen aus aller Welt zusammenbringen.
Ab 1953 gab es dann auch in Deutschland eine entsprechende Organisation, die Interessenten den Kontakt mit anderen Tauschurlaubern ermöglichte. Doch damals war das noch nicht so einfach – heute kann man dank Internet deutlich einfacher agieren und sich auch besser kennenlernen. Denn mussten früher die Mitglieder von Tauschbörsen ihre Partner aus Katalogen mit Miniaturfotos auswählen und per Brief in Kontakt treten, kann heute jeder sein Heim im Netz präsentieren und über E-Mails oder Internet kommunizieren.
Wie funktioniert der Haustausch im Urlaub?
Das Prinzip ist einfach: Während man seinen Urlaub – egal ob als Einzelperson, als Paar oder als ganze Familie – im Haus oder in der Wohnung eines Tauschpartners verbringt, zieht dieser in der Zeit ins eigene Heim.
Organisationen und Vereine bieten auf ihren Plattformen die Möglichkeit, entsprechende Kontakte zwischen Tauschpartnern herzustellen. In der Regel ist bei den Tauschportalen eine Mitgliedschaft nötig und es ist ein jährlicher Mitgliedsbeitrag zu entrichten. Als Nutzer präsentiert man sein Eigenheim auf dieser Plattform mit einer möglichst genauen Beschreibung der Unterkunft und der jeweiligen Region sowie mit Fotos, Gast- und Reisepräferenzen. Wer mögliche Tauschpartner findet, fragt direkt an. Wenn das Interesse auf Gegenseitigkeit beruht und man sich einig wird, wohnen jeweils beide Parteien in ihrem Urlaub im Haus der anderen. Für Menschen, die keine Angst davor haben, ihr Haus vorübergehend Fremden zu überlassen, kann der Häusertausch damit eine echte Alternative zur Ferienwohnung oder zum Hotel sein.
Die Vorteile, die ein Urlaub im getauschten Domizil bietet, liegen auf der Hand: Es entstehen keine extra Kosten für die Unterkunft und man bezieht im Urlaub ein wohnliches Zuhause. Dazu versorgen die Gastgeberinnen und Gastgeber sich gegenseitig mit wertvollen Insider-Tipps. Nicht zuletzt kann man auf besondere Weise in ein anderes Leben und eine andere Alltagskultur eintauchen.
Was sollte man beim Haustausch im Urlaub beachten?
Damit es für alle ein gelungener Urlaub wird, sollten Tauschwillige allerdings einige Regeln beachten. Grundsätzlich ist Gastfreundschaft die wichtigste Basis. Nur mit Freundlichkeit, Respekt und Vertrauen funktioniert der Haustausch. Eine gute Kommunikation im Vorwege sorgt dafür, sich kennenzulernen und sich über individuelle Wünsche, Bedürfnisse sowie auch Grenzen auszutauschen.
Für einen reibungslosen Ablauf des Haustausch-Urlaubs hier noch ein paar Tipps:
- Es empfiehlt sich eine Haustausch-Plattform, bei der die Identität der Nutzer verifiziert wird. Ist ein geeigneter Tauschpartner gefunden, sollten dessen Telefonnummer, E-Mail-Adresse und Social-Media-Accounts überprüft werden.
- Tauschvereinbarung abschließen: Hier werden Details wie zum Beispiel die Tauschdauer, die Schlüsselübergabe und die Kosten für Strom, Wasser und Heizung vereinbart. Auch Nutzungsbedingungen (wie Telefon, Auto, Fahrräder, etc.) können hierin festgelegt werden. Ebenso sollten Kontaktpersonen vor Ort und Notfallnummern dort enthalten sein. In der Regel bieten die Tauschplattformen Musterformulare für diesen Zweck an, so kann nichts Wichtiges vergessen werden.
- Ratsam ist es, eine Haftpflicht- und Hausratversicherung zu besitzen. Viele Anbieter ergänzen auch die eigenen Versicherungen mit sogenannten Garantiefonds. Wer auch sein Auto tauscht, sollte möglichst eine Vollkaskoversicherung abgeschlossen haben.
- Anleitungen und Tipps für die Gäste schreiben: Sehr hilfreich für die Gäste kann es sein, wenn spezielle Eigenheiten im Haus oder Gebrauchstipps für technische Geräte aufgeschrieben werden. Und noch besser als Prospekte über die Region und deren Sehenswürdigkeiten sind ganz persönliche Tipps vom Gastgeber.
- Man sollte die Nachbarn darüber informieren, dass Tauschpartner kommen. So beugt man auch Missverständnissen vor.
- Eine nette Geste ist es, ein paar frische Lebensmittel für die Hausgäste zu hinterlassen, die für eine erste Mahlzeit im Urlaubsdomizil ausreichen.
Darf man auch eine Mietwohnung tauschen?
Ein Haustausch – oder auch Wohnungstausch – stellt keine finanzielle Transaktion dar. Deshalb kann man auch als Mieter an solchen Tauschprogrammen teilnehmen. Auch wenn bei einem normal langen Ferienaufenthalt offiziell keine Zustimmung benötigt wird, ist es ratsam, den Vermieter oder die Vermieterin vorab zu informieren, um Ärger zu vermeiden.
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