Elektrische Energie: Risiken und Möglichkeiten beim Hausbau
04. August 2020Der Bau des Eigenheims bringt nicht nur viele Freiheiten mit sich, sondern auch hohe Kosten. Nicht nur die Kosten für Grundstücke steigen weiter an. Durch neue Vorschriften muss immer mehr beachtet werden – und der Hausbau wird immer teurer.
Viele Arbeiten können bei dem Bau eines Hauses selbstgemacht werden. Geübte Heimwerker haben also die Möglichkeit, bei der Realisierung ihres Eigenheims selbst Hand anzulegen. Der Bereich der Elektroinstallation bedarf allerdings einer gewissen Vorsicht, denn es könnte gefährlich werden. Im folgenden Beitrag erklären wir, welche Arbeiten selber gemacht werden können und welche dem Meister überlassen werden sollten.
Elektroinstallationen im Baubereich: Was sagt der Gesetzgeber?
Alle einzelnen Gewerke wurden im Baurecht vom Gesetzgeber klar definiert. Elektroinstallationen stellen dabei einen Bereich dar, welcher zur Gefahr neigt. Daher dürfen die Arbeiten dieses Bereiches nur von einem Elektroinstallateur ausgeführt werden, welcher über einen Meisterbrief verfügt. Die Vorsicht ist berechtigt: Selbst kleine Fehler können große, verheerende Folgen haben. Durch Kurzschlüsse, Kabelbrände, Stromschläge oder einer Überspannung kann es zu Sach- und Personenschäden kommen. Unsachgemäße Arbeit ist also lebensgefährlich. Daher wurde in der Niederspannungsverordnung (NAV) festgelegt, dass nur Elektroinstallateure, die über einen Meisterbrief verfügen und bei den regionalen Stromanbietern registriert sind, die Arbeiten am Stromnetz erledigen dürfen. Sofern gegen die Vorschriften verstoßen wird und es zu einem Schaden kommt, greift die Versicherung nicht. Wir raten Ihnen nicht fahrlässig zu sein; Schützen Sie Ihr Gut genau so wie sich selbst und lassen Sie die Arbeiten nur von einem Profi durchführen!
Darf der Bauherr den Elektroinstallateur unterstützen?
Auch, wenn ein professioneller Elektriker die Elektroinstallationen durchführen sollte, gibt es Aufgaben, bei denen der Bauherr mit anpacken darf. Geübte Hobbyhandwerker können die Kosten des Elektrikers so senken. Folgende Arbeitsschritte sind freigegeben:
- Das Verlegen von Leitungen unter dem Putz
- Steckdosen unter den Putz legen
- Das Verlegen von Leitungen und Leerrohren
- Das Einziehen von Drähten und Kabeln in die Leerrohre
Diese Vorarbeiten können problemlos vom Hobbyhandwerker durchgeführt werden. Allerdings sollte darauf geachtet werden, dass keine Verbindung zum Stromkreislauf besteht. Auch hierbei gilt besser Vorsicht als Nachsicht: Wer sich nicht sicher ist, sollte, bevor mit den Arbeiten begonnen wird, den Meister des Elektrobetriebes um Rat fragen.
Den Neubau an den Stromkreis anschließen: Alle Arbeiten sollten überprüft werden
Generell sollten alle Arbeitsschritte, die ein Bauherr als Zuarbeiter tätigt, im Vorfeld mit dem Elektriker besprochen werden. Außerdem können die Arbeitsschritte durch Tipps und Tricks vereinfacht werden. Dennoch sollten alle Arbeiten eines Hobbyhandwerkers von dem Meister des Elektrobetriebes überprüft werden – Nur so können Mängel ausgebessert werden. Erst, wenn alle Arbeiten überprüft worden sind, kann der Neubau mit gutem Gewissen an den Stromkreis angeschlossen werden.
Stellen die Arbeiten mit elektrischer Energie eine besonders große Gefahr dar?
Immobilien, die neu gebaut oder saniert werden, stellen eine große Gefahr für Unfälle dar, die durch elektrischen Storm passieren. Doch halten sich die Unfälle in Grenzen: Mit großer Vorsicht führen die Fachleute vom Elektrohandwerk ihre Arbeiten durch. Viel öfter passieren in privaten Haushalten Unfälle, die im Zusammenhang mit einem Stromschlag entstehen.
Die Niederspannung von privaten Haushalten beträgt circa 230 Volt; die Stromstärke liegt bei 50 bis 100 Milliampere – Unfälle durch den Haushaltsstrom stellen somit eine lebensgefährliche Gefahr dar. Alte, defekte Elektrogeräte sind häufig die Ursache für schwere Unfälle, denn als Besitzer neigt man dazu, die Geräte selbst reparieren zu wollen. Auch Kurzschlüsse kommen häufiger bei alten Elektrogeräten vor, als bei den neueren Modellen.
Stromunfall: Diese Maßnahmen müssen Sie anwenden
Ein Unfall mit elektrischer Energie sollte in keinem Fall unterschätzt werden. Da der Strom überspannen kann, sollte man gewisse Vorkehrungen treffen, um sich selbst nicht zu verletzen. Die folgende Vorgehensweise sollte beachtet werden:
- Schalten Sie sofort den Strom ab
- Alarmieren Sie schnellstmöglich den Rettungsdienst
- Sofern Sie Erste Hilfe leisten, achten Sie darauf, dass Sie nicht Teil des Stromkreislaufes werden
- Trennen Sie den Verletzten mit einem nicht leitenden Gegenstand von der Stromquelle
- Bringen Sie den Verletzten erst in die stabile Seitenlage, wenn er vom Strom getrennt ist
- Treffen Sie alle Maßnahmen zur Wiederbelebung, wenn die betroffene Person nicht mehr atmen sollte
Wenn Sie dieser Vorgehensweise folgen, dann können Sie den Verletzen bis zum Eintreffen der Rettungskräfte bestmöglich betreuen, ohne sich selbst in Gefahr zu bringen.
Unser Fazit:
Bei Strom gilt: Besser Vorsicht als Nachsicht. Der elektrische Strom ist eine tückische Gefahrenquelle, denn er ist weder ersichtlich, noch kündigt er sich an. Innerhalb einer Sekunde kann es zu einem Stromschlag kommen, der schwere Folgen haben kann. Ganz egal, ob auf der Baustelle oder im häuslichen Alltag: Mit der Elektrizität sollte nicht fahrlässig umgegangen werden! Wenden Sie sich im Zweifelsfall also an einen Fachmann, welcher sich mit der elektrischen Energie auskennt.
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