Die Fußbodenheizung – idealer Kombipartner der Wärmepumpe
09. März 2022Um von Heizöl- und Gaspreisen unabhängig zu sein und soweit wie möglich autark heizen zu können, entscheiden sich immer mehr Bauwillige und Hauseigentümer für den Einsatz einer Wärmepumpe. Hierfür ist die Fußbodenheizung zwar keine zwingende Voraussetzung, doch diese Kombination ist nicht ohne Grund sehr beliebt. Denn die Fußbodenheizung nutzt große Flächen und kommt daher mit einer geringeren Vorlauftemperatur aus als herkömmliche Heizkörper. Lesen Sie nachfolgend mehr zum Thema Fußbodenheizung und Wärmepumpe sowie zu möglichen Alternativen.
Welche Eigenschaften hat die Fußbodenheizung?
Als Flächenheizung nutzt eine Fußbodenheizung die gesamte Bodenfläche. Warmes Heizungswasser fließt durch ein Rohrsystem, gibt thermische Energie ab und erwärmt zunächst den Estrich. Dadurch, dass eine Fußbodenheizung die Energie über eine viel größere Fläche abgibt als klassische Heizkörper, benötigt sie eine deutlich niedrigere Vorlauftemperatur, um die gleiche Wärme bereitzustellen.
Als Fußbodenbelag werden aufgrund der guten Wärmeleitung bevorzugt Fliesen oder Steine eingesetzt. Auch wenn vielleicht jeder es anders empfindet: die thermische Behaglichkeit bei Flächenheizungen ist in der Regel größer als bei herkömmlichen Heizkörpern. Wird der gesamte Fußboden eines Raumes beheizt, so bewirkt die Strahlungswärme eine sehr gleichmäßige wohlige Wärmeverteilung.
Nachteil der Fußbodenheizung: Es dauert lange, bis die gewünschte Temperatur erreicht ist. Die Aufheizzeit ist deutlich länger als bei Heizkörpern und auch das schnelle Herunterschalten zur Nacht oder an warmen Tagen ist nicht möglich.
Warum ist die Kombination von Wärmepumpe und Fußbodenheizung sinnvoll?
Eine wesentliche Eigenschaft der Fußbodenheizung ist, dass sie zu den Niedertemperatursystemen zählt. Durch das hohe Volumen des Heizwassers, dessen Wärme über eine große Fläche abgegeben wird, kommt die Fußbodenheizung mit niedrigeren Vorlauftemperaturen aus. Dies ist besonders beim Einsatz von Wärmepumpen ideal, da sie umso effizienter arbeiten, wenn die Vorlauftemperatur sinkt. Auch die thermische Trägheit der Fußbodenheizung kommt der Heizwärmeerzeugung per Wärmepumpe entgegen.
Zudem können Fußbodenheizungssysteme zum Kühlen mit Wärmepumpen genutzt werden: Kombiniert man Luftwärmepumpe und Fußbodenheizung, kann das Gebäude im Sommer effizient gekühlt werden. Statt der Umgebungsluft Wärme zu entziehen, kehrt die Wärmepumpe ihre Arbeitsrichtung dann einfach um und entzieht der Raumluft die Wärme.
Welche Verlegungsart ist die beste?
Ideal für den Betrieb einer Wärmepumpe ist die sogenannte Nassverlegung der Fußbodenheizung. Sie zeichnet sich dadurch aus, dass die wasserführenden Rohre direkt im Estrich verlegt werden, wobei die Rohrschlangen auf Trägermatten liegen und mit Schellen befestigt werden. Durch die direkte Verbindung über den Estrich erfolgt eine sehr gute Wärmeübertragung.
Bei der Trockenverlegung wird keine zusätzliche Fixierung der Rohre benötigt, da diese in vorgefertigte Kanäle einer Dämmschicht verlegt werden. Der Vorteil dieser Methode ist, dass die Heizungsrohre sich besser ausdehnen können. Allerdings ist die Wärmeübertragung geringer und die Wärmepumpe muss bei der Trockenverlegung mehr leisten.
Und wenn die Fußbodenheizung keine Option ist?
Auch für den Fall, dass es keine Fußbodenheizung gibt – zum Beispiel bei Altbauten – kann der Einbau von Wärmepumpen sinnvoll sein. Voraussetzung ist neben einer guten Wärmedämmung, dass das Heizsystem mit geringen Vorlauftemperaturen auskommt. Dies ist bei großen Heizflächen von Fußbodenheizungen optimal, doch auch Wandheizungen sind beispielsweise geeignet.
Wie bei der Fußbodenheizung erfolgt auch hier die Wärmeübertragung durch wasserführende Heizungsrohre, die aber in der Wand installiert sind. Bei der Verlegung der Rohre im Inneren der Trockenbauwände spricht man vom wassergeführten Trockensystem. Beim wassergeführten Nasssystem werden die Heizungsrohre auf den massiven Rohwänden installiert und später dann verputzt.
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