Der richtige Heckenschnitt im Sommer
15. Juni 2022Hecken erfreuen sich bei Gartenbesitzern großer Beliebtheit. Vieles spricht für dieses Gestaltungselement, denn es hat neben dem Sichtschutz noch weitere Nutzen. Dabei staunen HobbygärtnerInnen jedes Jahr wieder über das rasante Wachstum, das ihre Hecken im Frühsommer an den Tag legen. Ein Rückschnitt scheint unbedingt erforderlich, doch ist das in dieser Jahreszeit die richtige Maßnahme und überhaupt erlaubt? Wann darf man und wie sollte man die Hecke jetzt schneiden? Antworten darauf finden Sie im folgenden Beitrag.
Was macht Hecken so beliebt?
Hecken gehörten zu Recht zu den beliebten Möglichkeiten, den Garten zu gestalten und bieten nicht nur einen Sicht- und Windschutz, sondern haben weitere Vorteile: Sie dämpfen Geräusche, wie zum Beispiel Straßenlärm und sie verstärken durch das „Abtrennen von der Außenwelt“ das Gefühl der persönlichen Wohlfühlidylle. Außerdem haben Hecken eine Funktion als Wasserspeicher: Zum einen reduzieren sie bei Regen Überschwemmungen, andererseits geben sie in Trockenphasen gespeichertes Wasser an die umgebenden Pflanzen ab. Daneben bieten Hecken vielen Tieren eine Nahrungsquelle und einen Rückzugsort. Hecken sind nicht nur an Grundstücksgrenzen beliebt, sondern können auf großen Flächen auch zur Gestaltung lauschiger Plätze dienen.
Wann dürfen Hecken geschnitten werden?
Damit Hecken nicht verkahlen, ist ein regelmäßiger Schnitt notwendig. Der Hauptschnitt erfolgt bei den meisten Pflanzen im Winter - ein kräftiger Neuaustrieb im Frühling wird damit gefördert.
In der Zeit vom 1. März bis 30. September verbietet es das Bundesnaturschutzgesetz, Hecken radikal zu schneiden oder gar auf den Stock zu setzen, also knapp über dem Boden zu kappen. Dieses Verbot gilt daneben auch für lebende Zäune, Gebüsche und andere Gehölze. In dieser Zeit sollen Vogelarten, die Hecken als Nist- und Brutplatz nutzen, geschützt werden. Leichte Form- und Pflegeschnitte sind aber auch in den Sommermonaten erlaubt. Für viele Heckenpflanzen ist die Zeit rund um den 24. Juni dafür empfehlenswert. In dieser Zeit beginnt bei einigen Pflanzen wie Buche oder Ahorn der zweite Blattaustrieb. Wird die Hecke jetzt geschnitten, wächst sie nicht mehr stark nach und behält die gewünschte Form.
Doch egal wann, grundsätzlich sollte man auf brütende Vögel Rücksicht nehmen! Bevor also die Heckenschere angesetzt wird, bitte vorsichtig prüfen, ob sich ein Vogel eingenistet hat. Besonders in immergrünen Pflanzen wie Koniferen sind Nester auf den ersten Blick schwer zu erkennen. Falls ein bebrütetes Nest entdeckt wird, sollte der Schnitt um einige Wochen verschoben werden, denn viele Singvögel könnten sich durch Schnittmaßnahmen so sehr gestört fühlen, dass sie ihre Brut aufgeben.
Für welche Hecken gilt ein Formschnitt „rund um den Johannistag“ nicht?
Wann und wie häufig sich ein Heckenschnitt empfiehlt, ist abhängig vom jeweiligen Gehölz. Auch wenn „rund um den Johannistag“ für viele Heckenarten der ideale Zeitpunkt für einen leichten Formschnitt ist, gibt es auch Pflanzen, für die dies nicht gilt. So sollten Hainbuchenhecken beispielsweise am besten Ende Juli/Anfang August geschnitten werden.
Schnitthecken aus Frühjahrsblühern, wie beispielsweise Forsythien, Deutzien oder Gartenjasmin, werden nach der Blüte geschnitten. Ein zweiter Schnitt ist meist gar nicht erforderlich, aber wenn, dann sollte dieser nicht nach dem Johannistag erfolgen, da dann keine Blütenknospen fürs kommende Jahr mehr angesetzt werden.
Immergrüne Hecken erhalten idealerweise etwa Mitte März, kurz vor dem Austrieb, den ersten Schnitt. Wer eine sehr exakt geformte Hecke möchte, sollte einen zweiten Schnitt im Herbst – vor dem Einsetzen der ersten Fröste - einplanen.
Wie schneidet man eine Hecke am besten?
Damit ausreichend Licht an die unteren Pflanzenteile gelangt, sollte eine Hecke nach oben hin schmal zulaufen, also an der Krone schmaler als unten sein. Dies wir auch als konischer oder pyramidaler Schnitt bezeichnet, der dafür sorgt, dass die Hecke nicht von unter verkahlt. Als erstes werden dafür die Seitenflächen von unten nach oben geschnitten, erst dann folgt der Schnitt der Heckenkrone. Es empfiehlt sich, zwischendurch immer mal wieder das Ergebnis des Schnittes zu überprüfen und kleine Unregelmäßigkeiten auszugleichen.
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