Dämmen mit Naturmaterialien – Ökologisch Auf- und Nachrüsten
03. März 2020Für viele Menschen ist es wichtig, so umweltfreundlich wie möglich zu leben. Das fängt bei dem Verzicht auf Plastik an und hört beim Hausbau auf. Auch beim Dämmen können Sie auf Naturmaterialien setzen. Ökologische Dämmstoffe, wie Zellulose, Holz, Hanf oder Flachs, sind nicht nur gut für die Umwelt, sondern ebenso kostengünstiger als konventionelle Alternativen. Doch nicht nur bei Neubauten lohnt es sich, ökologisch zu dämmen. Auch das Nachrüsten bei Altbauten ist mit den natürlichen Dämmmaterialien möglich.
Sie haben vor zu dämmen und wissen nicht, welches Material das richtige für Sie ist? Wir stellen Ihnen die beliebtesten natürlichen Dämmmaterialien vor!
Holzfasern: Besonders kostengünstig
In Form von Flocken oder als Plattenzuschnitt eignen sich Holzfasern gut als Dämmmaterial. Im Handel werden die Stoffe mit einem Gütesiegel gekennzeichnet, zum Beispiel mit dem FSC Gütesiegel.
Vom Trittschallschutz über die Dämmung der Wohnräume bis hin zur Dachdämmung – Dämmplatten aus Faserholz bieten individuelle Möglichkeiten. Da sie einen optimalen Schutz vor Wärme gewähren, ist es besonders sinnvoll, die Holzfaserplatten in Dachschrägen einzubauen. So können sie vor der Überhitzung der Wohnräume schützen. Wer keine Platten verbauen kann, der muss auf die Dämmkraft der Holzfasern nicht verzichten; Holzfaserflocken eignen sich hervorragend, um schwerzugängliche Bereiche zu dämmen.
Durch die leichte Verarbeitung bieten Holzfaserplatten einen perfekten Dämm-, Hitze-, Schall- und Brandschutz. Durch die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten können Holzfasern sowohl als Hohlraumfüllung und Zwischensparrendämmung, aber auch in den Balkenzwischenräumen oder zwischen Holzständern genutzt werden.
Zellulose: Aus Altpapier wird ein ökologischer Dämmstoff
Der beliebte Dämmstoff, der aus gemahlenem Altpapier hergestellt wird, wird, ebenso wie die Holzfasern, in Platten- oder Flockenform eingesetzt. Durch die intensive Vorbehandlung mit Aluminiumsulfaten und Borsalzen ist der kostengünstige Dämmstoff sehr schwer entflammbar. Außerdem wird ein Schutz vor Ungeziefern geboten, was einen weiteren, positiven Nebencharakter darstellt. Zellulose als Dämmmaterial bietet, neben einer guten Wärmeschutzwirkung, ebenso einen optimalen Schutz vor Schall.
Auch die Zellulose kann individuell eingesetzt werden. Das ökologische Dämmmaterial wird vor allem als Aufsprühung bei senkrechten Flächen und zur Einblasdämmung für Hohlräume genutzt.
Hanf
Der Dämmstoff Hanf wird gerne genutzt, da er bis zu 17 Prozent seines Eigengewichts an Feuchtigkeit aufnehmen kann und Diese somit ideal reguliert. Außerdem ist er so individuell einsetzbar, dass keine Einschränkungen in der Dämmleistung entstehen.
Meistens sind Dämmplatten aus Hanf im Handel in verstärkter Form erhältlich und mit Polyesterfasern aufgewertet. Hier besteht ein kleiner Nachteil, denn Polyester kann nicht recycelt werden. Um ein Produkt zu erhalten, dass zu 100 Prozent aus natürlichen Materialen besteht, verwenden Hersteller Maisstärke, um die Hanfplatten aufzuwerten. Egal ob als Schüttware, in Plattenform, als Stopfware oder als Vliesschnitte – Hanf ist ein hervorragendes Dämmmaterial und lässt sich vielseitig einsetzen.
Flachs: Gegen Temperaturschwankungen
Mit Dämmmaterialien aus Flachs haben Sie einen sicheren Schutz vor Temperaturschwankungen – egal ob im Winter oder im Sommer.
Flachplatten werden mit Hilfe von Kartoffelstärke hergestellt und, ebenso wie die Zelluloseplatten, mit Borsalzen vorbehandelt. So bieten Flachsplatten auch einen Schutz vor Entflammbarkeit. Flachs bietet ein gutes, nachhaltiges Dämmmaterial und wird vor allem gerne als Trittschalldämmung, als Zwischensparrendämmung oder als Leichtbau verwendet. Für die Dämmung im Außenbereich ist Flachs allerdings ungeeignet.
Wie Sie sehen gibt es zahlreiche Methoden und Materialien, um Ihr Eigenheim ökologisch zu dämmen. So wird es Ihnen leicht gemacht, auf konventionelle Alternativen zu verzichten und etwas für die Umwelt zu tun.
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